Preisinger Moos

Das Preisinger Moos liegt etwa 4 km südöstlich von Traunstein und bildet zusammen mit der Pechschnait und anderen Mooren das 1300 ha große FFH-Gebiet "Moore im Salzach-Hügelland".  Seit 2013 kann hier der LBV auf zwei 3,7 ha großen Flächen mit Pflegemaßnahmen die Artenvielfalt erhalten und nach Möglichkeit erhöhen. Mit Hilfe des Landschaftspflegeverbandes Traunstein werden im Herbst die verbrachten ehemaligen Streuwiesen wieder regelmäßig gemäht. Soweit möglich wurden Entwässerungsgräben geschlossen. Dadurch wird der Hochmoorkern wieder aktiviert. Das hat drei positive Effekte zur Folge:

  1. Torfmoos kann wieder wachsen und CO² speichern - gut für´s Klima
  2. Wasser wird aufgesaugt, gespeichert und langsam wieder abgegeben - gut, um Hochwasserspitzen abzufangen
  3. Pflanzen und Tiere der Moore werden gefördert!

An einigen breiteren Stellen der Entwässerungsgräben leben und laichen Grasfrösche und Bergmolche. Die Gräben werden daher nicht nur aufgestaut, sondern an geeigneten Stellen zu Amphibiengewässer aufgeweitet. Viele Amphibien locken andere, sich von ihnen ernährenden Tiere an, wie die stark gefährdete Kreuzotter und Schlingnatter oder seltene Großvögel.

Der Moorkomplex um die Pechschnait gehört mit der Kendlmühlfilzn zu den letzten zwei Vorkommen des Großen Birkenprachtkäfers in ganz Deutschland und ist daher überregional bedeutsam. Wenn diese Art hier ausstirbt gibt es sie in Deutschland nicht mehr. Daher müssen wir besonders tote und kränkelnde Birken in vollsonniger Lage erhalten bzw. für die Zukunft heranziehen. Da an den sonnig stehenden Kiefern ebenfalls seltene (Pracht-)Käferarten leben, sollen auch diese geschützt und gefördert werden.

Fotos: F. Weiß

LBV Kreisgruppen-Treffen am 27.7.2021 mit Führung über die beiden LBV Flächen in der Pechschnait.

 Frank und Jürgen informierten die Teilnahmer über die Entstehung der verschiedenen Moorflächen und    erläuterten welche Renaturierungsmaßnahmen in der nächsten Zeit vorgenommen werden.

Außerdem wurden auch viele Informationen über das Gebiet unter den Teilnehmern ausgetauscht.

Oktober 2021   Herbstlicher Pflegeeinsatz für Sonnentau und Wollgras im Preising 

 

Noch vor den neuerlichen Einschränkungen konnten wir uns zum Pflegeeinsatz treffen.

Im Hochmoor Preising östlich von Traunstein, das die Kreisgruppe vor 8 Jahren kaufen konnte, drohte die frühere Streuwiese zu verbuschen.

Fichten, Kiefer und Latschen bilden immer größere und zahlreiche Inseln. Ohne weitere Aktionen würde die Offenfläche und damit Wollgras und Sonnentau verschwinden!

Die insgesamt 3,6 ha große Fläche besteht aus einem geschlossenen Latschfeld, an drei Seiten von einer breiten Offenfläche umschlossen.

Früher wurden dort 1mal jährlich das langstielige Gras geschnitten und als Einstreu in den Ställen verwendet. Diese Nutzung wird schon lange nicht mehr praktiziert, sodass sich Fichten, Kiefer und Faulbaum ausbreiten.

Deswegen trafen wir uns Anfang Oktober bei bereits herbstlichen Temperaturen. Bewaffnet mit Astscheren und einer Motorsäge wurden besonders Fichten und Kiefern entfernt. Diese verschatten den Boden und noch schlimmer, sie ziehen das Wasser aus dem Boden. Nichts ist für ein Moor negativer als zu wenig Wasser. Die Bäume wurden deswegen so tief wie möglich abgeschnitten, damit sie nicht wieder austreiben. Das Schnittgut wurde am Rand der Streuwiese auf Haufen gelegt, die Ringelnattern jetzt als Unterschlupf dienen.

Wie bei allen Arbeitseinsätzen gab es mittags eine stärkende Brotzeit und Getränke. Obwohl am frühen Nachmittag ein Regenschauer unsere Arbeit beendete, war es erbaulich zu sehen wie viel im Team geschafft werden kann.

Der nächste Schritt wird das Verschließen der Schlitzgräben sein, die das Moor unter der Vegetation entwässern.

Mit entsprechendem Wasserrückhalt wird der Torfkörper nass genug bleiben, um zum einen die verbuschung zu verhindern und zum anderen seine Funktion als Hochwasserschutz und CO2- Speicher erfüllen können.

Frank Weiß