LBV Fläche Kendlmühlfilzn

 

Endlich hat es geklappt:

in den Kendlmühlfilzn konnten wir eine Fläche von etwas mehr als 1ha kaufen.

Die Moore südlich des Chiemsees wurden teilweise schon vor vielen Jahren aufwändig renaturiert. In der Kendlmühlfilzn wurden im nördlichen Abschnitt bereits Dämme aufgestaut, so entstanden große Wasserflächen.

Auf dem südlichen Bereich passierte bisher wenig. Deshalb freut es uns umso mehr, dass wir dort nun eine Fläche kaufen konnten.

Diese wird alle 15m von Schlitzgräben durchzogen. Damit die Fläche wieder ihre Funktion als Wasser- und CO2 Speicher erfüllen kann, sollen diese Gräben langfristig mit einem Baggereinsatz geschlossen werden.

 

Foto: Schulten

Begehung Kendlmühlfilzn 2022

Es war spannend auf unserer Moorfläche zu erleben, wie gut Torfmoose das Wasser speichern können. Knapp 20 Mitglieder nutzten die Gelegenheit, das Areal zu erkunden und sich auszutauschen. Welche Pflanzen wachsen hier, von welchem Tier stammt der gefundene Kokon, wie ist der Boden

aufgebaut ? An einigen Stellen ist noch zu erkennen, dass hier früher Torf von Hand gestochen wurde. Die nach Beendigung des Torfabbaus verbliebenen unterschiedlichen Geländeniveaus führten zu den praktischen Fragen: wie können die damals angelegten Schlitzgräben sinnvoll geschlossen werden?

Einerseits soll das Waser in der Fläche bleiben, andererseits sollen die hochmoortypischen Pflanzen, wie Rundblättriger Sonnentau, Moosbeere oder Scheidiges Wollgras nicht absaufen.

Natürlich dürfen sich unsere Maßnahmen nicht auf die umliegenden Grundstücken auswirken, ohne das die Eigentümer eingebunden werden.

Im Gegensatz zum Nordteil der Filzn, der den Bayerischen Staatsforsten gehört und schon Ende der 1990-er Jahre im Rahmen eines

LIFE-Naturschutzprojektes wiedervernässt wurde, gibt es im Südteil viele einzelne Privatbesitzer.

Zu den 2 unmittelbaren Nachbarn unseres Grundstückes gibt es bereits Kontakt, so dass wir vielleicht in einem größeren Umfeld die Gräben verschließen können.

Vielleicht finden sich in der Zukunft weitere Besitzer von Moorgrundstücken, die erkennen, dass aktiver Moorschutz der Natur und uns allen zu Gute kommt.

Bilder: Erwin Karg   

Text: Frank Weiß